Sprachkunst und Wissenschaft

Silent Syntax

ich falte die zeit

wer aus mir trinkt wird ein reh

verwegen flauschgrau die wolken

austernschiffen gleich

So wie das Falten der Zeit letztlich etwas gänzlich Neues hervorbringt, so unterliegt ihre Lyrik gemeinhin einem steten Falten, Schichten, Stapeln, Verwirbeln und Verwandeln. Diese poetischen Prozesse setzen alles in Bewegung und verschieben beständig die Grenzen zwischen Wahrnehmung, Traum und Illusion.”

Beat Mazenauer zu Silent Syntax, viceversa, 2018

"Dem Flüchtigen einen Platz geben, Beobachtungen konservieren, davon geben Melanie Katz poetische Miniaturen kund. (...) Wenn wir etwa in sieben Versen ein totes Tier, einen Kahn aufeinem Fluss und einen Wassertropfen im Gesicht wahrnehmen, dann nur, um die Macht von Gedichten begreifen zu können. Sie können Sprünge und Brüche in sich aufnehmen und sie in eine Gesamtstruktur einhegen."

Berliner Zeitung